Aktionstag „RUND UM DEN OBSTBAUM – Pflanzen, Pflegen und Erhalten“ im Rahmen des Projektes „Obstnetz Prignitz – Gemeinsam zur Genusslandschaft“

am 9. Oktober 2020 auf der Streuobstwiese in 19309 Gandow (Prignitz)

Wie stark das Bedürfnis in der Region ist, mehr über alte Obstsorten, ihren Anbau und Pflege zu erfahren, zeigte sich erneut beim Aktionstag, der am 9. Oktober auf der Streuobstwiese in 19309 Gandow (Stadt Lenzen/Prignitz) durchgeführt wurde.

In einer kurzen Einführung bedankte sich Jochen Pups bei der Flächenagentur Brandenburg im Namen des Fördervereis Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg dafür, dass die Wiese für eine öffentliche Veranstaltung genutzt werden durfte und informierte über die Anlage, Pflege und Betreuung. Auf dieser kleinen Obstwiese bei Gandow, nahe der Löcknitz, stehen 21 Apfel- und Birnenbäume. Die meisten von ihnen wurden im Jahr 2011 gepflanzt. Die Wiese wurde im Rahmen einer Kompensationsmaßnahme angelegt und ist öffentlich zugänglich.

Die Pomologin Urte Delft, (Diplom-Ingenieurin für Landschaftsnutzung und Naturschutz) hatte mehr als 40 verschiedene „alte“ Obstsorten zur Erläuterung mitgebracht. Zahlreiche hochinteressierte Fragen der Workshop-Teilnehmer machten auch hier deutlich, wie groß das Interesse war – zumal die Referentin mit ihrem umfangreichen Wissen begeisterte.

Unter Anleitung des Diplom-Forstwirts Jochen Purps hatten die Teilnehmer dann die Gelegenheit, die Pflanzung eines jungen Apfelbaums in ihrer Komplexität nachzuvollziehen und selbst Hand anzulegen. Die intensiven Nachfragen führten dazu, dass der Programmpunkt deutlich länger dauerte als geplant.

Um die fachgerechte Pflege von Obstbäumen im Ertragsalter ging es in einem weiteren Vortrag der Referentin Urte Delft. Sie machte deutlich, dass ein fachgerechter Obstbaumschnitt Voraussetzung für einen gesunden Baum ist, der über viele Jahre Ertrag liefern soll. Sie zeigte direkt am Baum, wie fachgerechte Schnitte gesetzt werden. Darüber hinaus gab sie Pflegetipps und Beratung, wie Krankheiten verhindert oder behandelt werden können.

Im Vortrag, den die Rangerin der Naturwacht Lenzen, Kathrin Heinke, gestaltete, ging es um Artenvielfalt im Lebensraum Streuobstwiese. Sie machte deutlich, wie wichtig Streuobstwiesen für den Erhalt der Artenvielfalt sind.

RESÜMEE

Es gelang offensichtlich, bei den Teilnehmern ein tiefgreifendes Interesse für alte Obstsorten zu wecken bzw. zu verstetigen. Die Praxisbeispiele von Anpflanzung und Pflege motivierten eindeutig viele Teilnehmer, die erlernten Kenntnisse an ihren eigenen Bäumen umzusetzen bzw. verstärkt alte Obstsorten anzupflanzen. Das wurde einerseits an den intensiven Nachfragen bei den Vorträgen deutlich, war aber auch den zwischen den Vorträgen geführten Gesprächen zu entnehmen.

Die Begeisterung für alte Obstsorten wurde deutlich gestärkt, so dass zu erwarten ist, dass die Teilnehmer des Workshops bewusster alte Obstsorten in ihre Gartengestaltung einbeziehen und auch bei ihren Einkäufen stärker berücksichtigen werden.

Vielfache Nachfragen, ob es einen weitere Veranstaltung geben wird, zeugten vom Erfolg der Veranstaltung.